dc.description.abstract | Bis zum gegenwärtigen Stand der vielfältigen Massenkommunikationsmittel diente das Plakat diversen Absichten, dessen Bestand auch noch heutzutage keine Fragen offen lässt. Mit der Wende der Industrialisierung verkörperte das damalige neue Medium nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern fixierte zugleich auch verbale und visuelle Zeichen. Mit der ansteigenden Konkurrenz gewann das Plakat an Popularität und konnte dank seiner Visu- alität auch Analphabeten das Interesse wecken. Mit dem Anbruch des Ersten Weltkrieges trat das politische Plakat -auch Kriegsplakat genannt- nun in das Blickfeld der Menschen und verdrängte das Kunstplakat aus dem Alltag, das einst die Vorreiterrolle hatte und Maßstäbe für dieses Medium setzte. Die Appellfunktion des Plakates war bekannt, aber der größte Einsatz des Plakates noch vor dem Radio, dem auditiven Medium (auditorisch-vokalische Kommunikation), lässt sich zu den Zeiten des Zweiten Weltkrieges deutlich sehen. Hier lassen sich zahlreiche Plakate belegen, die den Krieg hinter der Front fördern sollten. Der Schwerpunkt dieser Kriegsplakate war, dass sie Solidarität und Kriegsanleihe appellierten. Die dominierenden Mächte des Zweiten Weltkrieges wie das Dritte Reich, die Sowjetunion, USA und England überliefern in ihren Archiven zahlreiche Belege dieses Mediums. Die Kriegsplakate sollten über die Funktion verfügen, jedes Individuum anzusprechen und seine ausnahmslose Beteiligung am Krieg fördern.
Für die Analyse dieser historischen Belege stellen in der Semiotik die objektbezogene Zeichenauffassung von Charles S. Peirce, die konnotative Bedeutung des Zeichens von Luis Hjelmslev, die visuelle Rhetorik von Roland Bar- thes und Umberto Eco, sowie die Bild- und Textfunktion von Klaus Sachs- Hombach die notwendige wissenschaftliche Basis bereit. In diesem Buch soll nicht nur die Anwendbarkeit dieser Theorien in einem zusammengesetzten Modell dargestellt, sondern auch kulturspezifische- und übergreifende Zeichen entfachtet werden, die die Absicht hatten, die Emotionen der Individuen mit Bild und Text anzusprechen.
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